13. Oktober 2014

AirDog – Selbststeuernde Drohne für Action- und Sportaufnahmen

Der AirDog ist das perfekte Gadget für alle Sportbegeisterten und Outdoor- Filmer. Die mit einer GoPro- Kamera ausgestatte Drohne begleitet und filmt denjenigen, der den dazugehörigen Tracker bei sich trägt.

Wer kennt sie nicht, die spektakulären Luftaufnahmen von Extremsportlern vor atemberaubenden Kulissen? Waren solche Bilder bislang nur mit einem fähigen Drohnenpiloten oder Hubschrauber realisierbar, so kommt die AirDog-Drohne von Helio Areospace Industries LLC gänzlich ohne Piloten und Kameramann aus. Der Name ist beim „Lufthund“ Programm: Die Drohne begleitet ihr Herrchen bei dessen Sport- und Outdoor-Aktivitäten auf Schritt und Tritt. Als „Leine“ fungiert ein Tracking-System, das die Drohne mit einem GPS-Controller verbindet. Mit einer GoPro-Kamera filmt die Drohne die Action am Boden. Die Kamera ist dabei so ausgerichtet, dass die Person, die den Tracker trägt, jederzeit im Bild ist.

Schwebende AirDog-Drohne mit ausgefahrenen Flugarmen Die AirDog-Drohne der Firma Helio Areospace Industries filmt und fliegt selbstständig, © AirDog

Technische Details

In flugbereitem Zustand ist die Drohne etwa 516 x 350 mm groß. Mit der Möglichkeit die vier Arme der Quadrocopters einzuklappen und ihrem geringen Gewicht von 1,8 kg, ist die Drohne leicht zu transportieren und passt in jedes Handgepäck. Der mitgelieferte Akku ermöglicht eine Flugdauer von bis zu 20 Minuten. Laut Herrstellerangabe erreicht die Drohne eine maximale Fluggeschwindigkeit von 65km/h und kann einem Gegenwind von bis zu 50 km/h trotzen. Damit die Aufnahmen nicht verwackeln, ist die GoPro an einem Giro-Bildstabilisator montiert.
Die AirDog-Drohne ist während des Fluges mit einem Tracker-Gerät, der AirLeash, via Bluetooth verbunden. Die AirLeash ist wasserfest und lässt sich um das Handgelenk binden. Mit GPS-Sensoren und einer ausgeklügelten Software berechnet sie die Bewegung des Trägers und sendet die entsprechenden Koordinaten an die Drohne, sodass diese den Bewegungen des Trackers folgen kann. Die Signale können auf eine Distanz von bis zu 350 Metern gesendet werden, was weiträumige Übersichtsaufnahmen ermöglicht.
Die Entwickler von AirDog verzichteten bewusst auf eine Smartphone-App als Tracking-System. Zum einen, weil Smartphones nur bedingt sporttauglich sind – kaum ein Surfer würde wohl sein Handy mit zum Wellenreiten nehmen – und weil die Sensoren von den marktgängigen Smartphones zu ungenau arbeiten, um exakte GPS-Koordinaten zu liefern.
Eine App für das Smartphone gibt es aber trotzdem: Mit ihr lassen sich Flugeinstellungen vornehmen und Flugrouten vorgeben sowie Live-Bilder auf das Smartphone streamen.

Flugmodi ermöglichen individuelle Einstellungsmöglichkeiten

Hat man einmal die AirLeash um das Handgelenk gebunden, befiehlt man dem AirDog mit einem einfachen Tastendruck zu starten und die Verfolgung aufzunehmen. Während des Fluges kann man der Drohne mithilfe der AirLeash jederzeit den Landungsbefehl geben. Tut man dies nicht, landet sie entweder am Ende der vorgegebenen Route oder kehrt bei Akku-Leerstand zum Ausgangspunkt zurück. Wenn die Verbindung zur AirLeash während des Fluges abbricht, landet die Drohne ebenfalls am Starpunkt.
Neben dem „Auto-Follow“-Modus, bei dem die Drohne die Bewegungen des Tracking-Gerätes in vorgegebener Höhe nachfliegt, gibt es fünf weitere Flugmodi. So kann man dem AirDog beispielsweise in kreisenden Bewegungen über dem Träger des Tracking-Gerätes fliegen lassen. Bei einem weiteren Flugprofil verharrt die Drohne in einer Position und fängt die Bewegungen der Person mit der Kamera ein. Die AirDog-App ermöglicht dem Nutzer, die Flughöhe und die Entfernung vom Tracking-Gerät festzulegen. Auch die manuelle Steuerung ist möglich. Dazu benötigt man allerdings eine Fernsteuerung mit TX-Modul.
Weitere Modi sind geplant und sollen den zukünftigen Besitzern auch nach dem Kauf mittels Firmware-Updates zugänglich gemacht werden.

Hindernisse werden nicht automatisch erkannt

Hindernisse, die der Flugroute des AirDogs im Wege stehen, erkennt die Drohne nicht automatisch. Solange sich die Drohne über einer freien Fläche bewegt, ist dies kein Problem. Anders sieht es aus, wenn beispielsweise Hochspannungsleitungen, Dachvorsprünge und andere mögliche Hindernisse die Flugroute kreuzen. Damit ein Flugroboter in der Lage ist, auch bei schnellen Geschwindigkeiten, die Umgebung zu erkennen und Objekten auszuweichen, bedarf es sogenannter Dynamic Vision Sensoren. Diese Art von Sensoren besitzt die erste Version des AirDogs jedoch nicht.
Abhilfe soll die AirDog-App schaffen, mit welcher dreidimensionale „no-fly-zones“ abgesteckt werden können. Von anderen AirDog-Benutzern definierte „no-fly-zones“ finden dabei auch Berücksichtigung.

Unternehmen finanziert sich mit Crowdfunding

Die Macher von AirDog finanzieren die Entwicklung und Produktion auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com. In 40 Tagen konnten anderthalb Millionen US Dollar gesammelt werden. Lediglich 200.000 Dollar wären für den Start der Produktion nötig gewesen. Dass das Minimum derart eindrucksvoll übertroffen wurde, zeigt, wie groß die Nachfrage nach selbststeuernden Drohnen ist.
Sollte die Produktion ohne Probleme verlaufen, plant das Team von Helico Aerospace Industries US um Chefentwickler Edgars Rozentals, die ersten AirDogs im November auszuliefern. Für Geldgeber wird der AirDog dann zwischen 995 und 1.195 US Dollar kosten. Ab Februar soll das Gadget dann auf den freien Markt kommen und für 1.500 US Dollar zu haben sein. Derzeit kann man die Drohne allerdings für 1.295 US-Dollar vorbestellen. Das Standardpaket umfasst das Tracking-Gerät AirLeash, die Drohne mitsamt Akkus sowie der Smartphone-App für iOS oder Android. Eine GoPro-Kamera wird nicht mitgeliefert.

Fazit

Faszinierende Action- und Sportaufnahmen aus der Vogelperspektive von einer Drohne aufgenommen, die wie von Zauberhand fliegt und filmt – das was vor kurzem noch nach Zukunftsvision klang, soll demnächst mit der AirDog-Drohne für jedermann möglich sein. Mithilfe einer ausgefeiten Software verfolgt der AirDog den Träger des Tracker-Gerätes überall hin und liefert atemberaubende Luftbilder. Die beim AirDog fehlende automatische Erkennung von Hindernissen macht jedoch deutlich, dass die autonomen Flugroboter noch in den Kinderschuhen stecken. Auch die geringe Akku-Laufzeit ist ein Makel, den es zu beheben gilt.


Quellen