26. Januar 2015

Little Robot Friends – Mini-Roboter zum Selber-Basteln

Die Little Robot Friends des kanadischen Unternehmens Aesthetec Studio sind Miniaturroboter, die Licht und Geräusche wahrnehmen und auf Berührungen reagieren. Bevor sie aber ihre Fähigkeiten unter Beweise stellen können, muss man sie zusammenbauen.

Montierter Little Robot Friend

Bis der Little Robot Friend im betriebsbereiten Zustand ist, bedarf es ein wenig an Eigenarbeit.

Auf den ersten Blick scheinen sie keinen praktischen Nutzen zu besitzen, die Little Robot Friends. Doch die niedlichen mit einem 8-Bit-32K-Microcontroller ausgestatteten Maschinchen sorgen für Heiterkeit und kommunizieren mit ihrer Umwelt. Mit ihren Sensoren und Mikrofonen können sie auf Licht, Berührungen und Geräusche reagieren. Zwei LED-Leuchten, ein kleiner 250 mW Lautsprecher und ein Infrarot-Sensor ermöglichen es ihnen, sich auszudrücken. Um die kleinen Roboter zum Leben zu erwecken, muss man sie aber zunächst zusammenbauen. Wir haben dies getan und das „Do-It-Yourself-Kit“ und die „Hacker Dock“ für euch getestet.

„Do-It-Yourself-Kit“

Im „Do-It-Yourself-Kit“ sind die Bauteile für den Roboter enthalten. Werkzeuge für den Aufbau umfasst dieses jedoch nicht. Um den Roboter zusammenzubauen, benötigt man einen Lötkolben – hierbei ist eine feine Spitze von Vorteil, weil die Komponenten auf der Elektronikplatte sehr nah beieinander liegen – und einen Lötzinn sowie eine Lötpumpe, um bei Fehlern abzulöten oder um überschüssiges Lötzinn absaugen zu können. Darüber hinaus sind ein Seitenschneider, um Drähte und ähnliches zu kürzen, und eine Kombizange, um die RGB-LEDs durch die Elektronikplatte zu ziehen und die Beine der Widerstände sauber biegen zu können, erforderlich. Zu guter Letzt braucht man einen Kreuzschraubenzieher, damit man die Roboterbasis mit dem Holzfuß verschrauben kann. Vom Hersteller wird überdies Kleber für das Befestigen einiger Teile, beispielsweise der Lautsprecher, empfohlen. Wir haben allerdings auf Klebstoff verzichtet, da der Kleber unschönerweise an den Seiten herauskommen kann. Die lötenden Teile sollte man stattdessen mit Tesafilm fixieren, den man nach dem Löten wieder entfernen kann.

Bevor man sich an den Aufbau wagt, sollte man unbedingt die Videoanleitungen zum korrekten Aufbau auf der Internetseite des Herstellers anschauen. Noch besser ist es, während des Zusammenbauens die Videoanleitungen parat zu haben. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten sollte man unbedingt einen Multimeter einsetzen, um zu prüfen, ob alle Verbindungen korrekt gelötet sind und der Strom richtig fließen kann.

Die Einzelteile des Little Robot Friend.

Geliefert wird der Little Robot Friend in Einzelteilen.

Individualisierung des Roboters

Es ist möglich, die Persönlichkeit des Roboters noch vor der Programmierung im Aufbau festzulegen. Hierzu kann man zwischen sechs verschiedenen Persönlichkeitseigenschaften wählen: fröhlich, wortgewandt, Nähe suchend, enthusiastisch, aufmerksamkeitsbedürftig und ängstlich in der Dunkelheit. Je nachdem, welche Widerstände man benutzt, hat dies Einfluss auf den Charakter des Little Robot Friend. Auch die Ausprägung der Charaktereigenschaft – fünf Abstufungen von sehr niedrig bis sehr hoch sind möglich – kann bestimmt werden. Wählt man bei der Persönlichkeitseigenschaft ‚fröhlich‘ einen eher niedrigen Widerstand, ist der Roboter meistens heiter gestimmt.  Entscheidet man sich hingegen für einen hohen Widerstand, so ist der Roboter in der Regel mürrisch.

Mit dem vollständig aufgebauten Roboter kann jetzt schon interagiert werden. Berührt man ihm am Kopf, beantwortet er die Tätschelei mit einem Leuchten seiner LED-Augen. Außerdem reagiert er auf Licht und Dunkelheit. Wenn man laut mit ihm spricht, antwortet er mit seinen Lautsprechern. Zusätzlich gibt es ein Infrarotsignal, mit welchem er mit anderen Little Robot Friends kommunizieren kann. Es gibt zwar eine gewisse Bandbreite an Reaktionen des Roboters, insgesamt sind diese jedoch begrenzt. Um weitere Reaktionen zu ermöglichen, ist es erforderlich, den Little Robot Friend mit der „Hacker Dock“ zu programmieren.

„Hacker Dock“

Damit man den Little Robot Friend programmieren kann, muss man zunächst die Open-Source-Software Arduino herunterladen. Dies ist entweder auf der Little Robot Friends-Internetpräsenz oder direkt auf der Seite von Arduino möglich. Auf dieser findet man auch eine ausführliche Anleitung des Programms. Nach der Installation von Arduino, dem LRF Open-Source-Code und den Treibern für die Hacker Dock, muss man die aktuelle Library des Little Robot Friend downloaden und in Arduino importieren.

Bevor man sich daran wagt, den Roboter zu programmieren, empfiehlt es sich, die Anleitung zur Programmierung auf der Internetseite von Little Robot Friends anzuschauen. Hier findet man neben einer kurzen Einführung in Arduino Erläuterungen zu den einzelnen Programmierschritten. Zur Veranschaulichung findet man auch eine Reihe an hilfreichen Videotutorials.Gute Kenntnisse in der Informatik und der Arduino Sprache, die der C-Programmiersprache sehr ähnlich ist, sind hilfreich.In unserem Test haben wir den Little Robot Friend so programmiert,  dass er bei Berührung die Melodie „The Imperial March“ spielte (siehe Video).

 

Programmierschritte für die Melodie von Lied „The Imperial March“

Programmierschritte für die Melodie von dem Lied „The Imperial March“

Fazit

Der Little Robot Friend ist für all diejenigen zu empfehlen, die ihre ersten Schritte mit dem Bau eines einfachen Roboters machen wollen. Es lassen sich unzählige verschiedene Melodien und Lichtspiele programmieren, ohne sich sehr tiefgründig mit der Programmierung beschäftigen zu müssen. Die Bauteile weisen eine gute Qualität auf und sind solide verarbeitet. Und das Wichtigste: Der Spaßfaktor kommt auf keinen Fall zu kurz. Vor allem die Programmierung bereitet viel Freude, die durch die zahlreichen Video-Tutorials im Internet auch für Anfänger zu bewerkstelligen ist.