31. März 2015

iRobot Roomba 880 – Der Saugroboter ohne Bürsten

Der Roomba 880 ist das Flaggschiff der Staubsaugroboter von iRobot. Innovativ ist die neuartige AeroForce-Technologie, die die Saugleistung erhöht und gleichzeitig den Wartungsaufwand verringert. Wir haben den Sauger getestet.

Jeder, der mal einen Staubsauger verwendet hat, kennt das Problem: An den Bürsten des Saugers sammeln sich Haare und anderer Unrat. Den Schmutz aus der Bürste zu entfernen, quasi die Reinigung nach der Reinigung, ist mehr als lästig und doch unumgänglich, nimmt die Saugleistung doch mit jedem Haar mehr ab. Die Entwickler von iRobot haben sich dagegen etwas einfallen lassen. Statt mit Bürsten haben sie die Staubsaugroboter der 800er Serie mit Hartgummizylindern ausgestattet. „AeroForce“ nennt sich dieses neuartige System und soll nicht nur verhindern, dass sich Haare in den Bürsten verfangen, sondern effektiver als alle vorherigen Reinigungssysteme jede Art von Schmutz aufsaugen. Ob der Roomba 880 hält, was er verspricht, haben wir getestet.

Hochwertige Verarbeitung

Dass man es mit der Luxuslimousine unter den Saugrobotern zu tun hat, merkt man bereits beim Auspacken. Edel erscheint der in schwarz gehaltene Sauger, der durch eine hochwertige verarbeitete Bedienoberfläche zu gefallen weiß. Diese erweist sich zudem als äußerst praktikabel. Neben dem Power-Button gibt es für die Festlegung des Zeitpunkts, wann der Roomba 880 eigenständig zu seinem Dienst ausrücken soll, drei weitere Tasten – jeweils für das Einstellen des Wochentags, der Stunde und der Minute. Die Programmierung sollte damit auch Technik-Laien einfach fallen. Mithilfe der mitgelieferten Fernbedienung kann man dem Roboter auch während seines Saugvorganges Anweisungen geben wie die Rückkehr zur Station oder das Wechseln in den „Spot-Modus“. Bei diesem Modus, der sich bei stark verschmutzten Flächen anbietet, fährt der Roomba in Spiralbewegungen.

Der Roomba 880 beim Sauegn

Der Roomba 880 ist Flaggschiff von iRobot. © Roboterwelt.de

Zur Navigation ist der Roomba 880 mit allerhand Sensoren ausgestattet. Die Hauptarbeit leistet dabei der Raumeinschränkungssensor an der Vorderseite. Optische Sensoren an der Unterseite erkennen den Verschmutzungsgrad, sodass der Roboter besonders stark verschmutzte Flächen mehrmals überfährt. Damit der Roomba von Erhebungen wie beispielsweise Treppenstufen nicht runterfällt, besitzt er zudem Fallsensoren.

Reinigungsystem überzeugt

Der Roomba 880 zeigte im Test eine starke Saugleistung. Innerhalb von dreißig Minuten konnte der Sauger 93 von 100 Gramm Schmutz aufsaugen. Die restlichen siebzehn Gramm verblieben zum großen Teil in den Ecken der Testfläche. Trotz der seitlichen Bürste vermag auch der Roomba 880 nicht, an diesen für Saugroboter heiklen Stellen gründlich zu reinigen. Teppichböden hingegen sind für den Roomba kein Problem und er kann bedenkenlos auf haarigem Untergrund eingesetzt werden.

Vor dem Saugen sollten unbedingt Kabel vom Boden weggeräumt werden. Zwar besitzt der Roboter eine Anti-Tangle-Funktion, dennoch war er in unserem Test beim Versuch, sich eines Kabels zu entledigen, auf menschliche Hilfe angewiesen.

Mit zwei mitgelieferten Virtual Walls kann man unsichtbare Barrieren festlegen und so die Saugfläche beschränken. Neu bei den Roombas der 800er Generation: Die Virtual Walls lassen sich mit einem Knopfdruck zu Lighthouses umfunktionieren. An Türdurchgängen positioniert, weisen diese dem Roomba den Weg in andere Räume und helfen so bei dem Raum-zu-Raum-Navigation. Darüber hinaus kann der Roomba 880 mit einem Virtual Halo aufgerüstet werden, mit dem man Schutzzonen von ungefähren 50 Zenitmetern abstecken kann. Auf diese Weise können Kollisionen mit leichten Gegenständen, die der Roboter umstoßen könnte, verhindert werden.

 

Der Roomba 880 mit Zubehör

Das Zubehör des Roomba 880 umfasst neben der Ladestation und einer Bedienungsanleitung auch eine Fernbedienung und zwei Virtual Walls. © Roboterwelt.de

Geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand

Der Auffangbehälter, der mit 600 Millilitern noch etwas größer ist als der der Vorgängermodelle, lässt sich mit einem Handgriff entfernen und mühelos entleeren. Während dies nach jedem Saugdurchgang getan werden sollte, müssen die Reinigungswalzen lediglich alle drei bis vier Monate gereinigt werden. Aufgrund der Robustheit – sie bestehen aus stabilem Hartgummi – reicht es aus, sie einmal im Jahr auszutauschen. Dies sollte man gleichfalls mit dem Filter tun. Bei diesem handelt es sich im Übrigen um einen HEPA-Filter, womit der Sauger sich auch für Allergiker und Haustierbesitzer eignet. Während ein Ersatzfilter, eine zweite Seitenbürste, zwei Virtual Wall bzw. Lighthouses und eine Fernbedienung im Lieferumfang enthalten sind, muss Ersatz für die zwei Gummi-Extraktoren nachbestellt werden.

Fazit

Wer auf den Roomba 880 als Haushaltshelfer setzt, begeht keinen Fehler. Hochwertige Verarbeitung, effektive Schmutzerkennung mit optischen Sensoren und eine starke Saugleistung sind Attribute, die das Vorzeigemodell aus dem Hause iRobot kennzeichnen. Auch der geringe Reinigungs- und Wartungsaufwand und die umfassende Zubehörpalette sind Pluspunkte des Roomba 880. Außerdem erwies er sich in unserem Test als ruhiger Zeitgenosse und wartete mit einer geringen Arbeitslautstärke auf (höchster Messwert im Test: 74,6 Dezibel). Einziger Wermutstropfen ist der stolze Preis des Saugers: Derzeit ist er für rund 750€ im Handel erhältlich.

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