17. November 2014

World Robot Olympiad (WRO): Aus der Schule in die Welt der Roboter

Spielerisch den Umgang mit Technik lernen und kreativ werden, angespornt durch einen internationalen Wettbewerb: Das ist die Mission der World Robot Olympiad (WRO).

Schon früh mit Robotern vertraut machen

Das Bildungsprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche für naturwissenschaftliche Fächer und einen technischen Beruf zu begeistern. Sie bekommen bei der World Robot Olympiad (WRO) die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit Robotern zu sammeln, indem sie einen LEGO MINDSTORMS Roboter bauen und programmieren. Durch die international identischen Aufgabenstellungen sollen die Problemlösungsfähigkeiten der Teilnehmer geschult werden.

Die Regeln und Kategorien des Wettbewerbs

Die Teams bestehen aus zwei bis drei Schülern und einem Coach. Diese werden in Altersklassen eingeteilt: Altersklasse Elementary für Einsteiger im Alter von 8 bis 12 Jahren, Altersklasse Junior für Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren und Altersklasse Senior für Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren.

Zwei Kategorien strukturieren den Wettbewerb: Die Regular Category (RC) und die Open Category (OC). In der Regular Category besteht die Aufgabe darin, einen LEGO-Roboter zu bauen, der auf einem Tisch bestimmte Aufgaben lösen muss wie Dinge transportieren, Hindernissen ausweichen und Ähnliches. Wichtig ist, dass der Roboter für den Wettbewerb zunächst aus Einzelteilen zusammengebaut werden muss. Außerdem gibt es eine Überraschungsregel, eine spontane Änderung der Veranstalter, auf die die Teams reagieren müssen. Jedes Team hat vier Versuche, die zwei besten Roboterfahrten zählen.

Die Open Category hingegen lässt mehr Raum für Kreativität, ist aber auch eine große Herausforderung. Passend zum jeweiligen Thema der WRO-Saison (2014: Roboter im Weltraum) sollen Robotermodelle entwickelt werden. Die Bewegungen müssen durch die LEGO MINDSTORMS Technik gesteuert werden, ansonsten sind die Jugendlichen frei in der Auswahl ihrer Materialien. In einem Kurzfilm und auf Plakaten sollen die Projekte erläutert werden.

Wer teilnehmen will, muss über das entsprechende Material von LEGO verfügen. Pro Team gibt es eine Teilnahmegebühr von etwa 70 Euro. Außerdem müssen die Fahrtkosten zu den Wettbewerben selbst übernommen werden. In der Open Category kommen ggf. weitere Materialkosten hinzu.

Von Februar bis November dreht sich alles um Roboter

Ab Mitte Januar startet die Anmeldephase für die nächste WRO-Saison. Anfang Februar werden die Aufgabenstellungen auf Deutsch veröffentlicht, auf Englisch mitunter schon ein wenig früher. Es ist möglich, dass die deutschen Aufgaben minimal von den internationalen abweichen. Vier Monate haben die Teams Zeit, sich auf die Wettbewerbe vorzubereiten, denn im Mai finden die regionalen Vorentscheide zur Qualifizierung für das Deutschlandfinale statt. 2015 werden erstmals auch regionale Vorentscheide für die Open Category ausgetragen. Wer das Deutschlandfinale im Juni erfolgreich bewältigt hat, gewinnt seine Eintrittskarte für das internationale WRO-Finale. Wie viele Startplätze für das Deutschlandfinale und das internationale Finale zur Verfügung stehen, ändert sich von Jahr zu Jahr. Im November steht dann das Highlight der Saison an: das internationale WRO-Finale mit den besten Teams aus mehr als 50 Ländern.
Das diesjährige Finale steht kurz bevor: Vom 21. bis 23. November treffen sich die jungen Roboter-Fans im russischen Sotschi und ermitteln den diesjährigen Sieger der WRO. Die Anmeldephase für die WRO 2015 beginnt am 16. Januar 2015. Ende November wird es dazu weitere Infos unter www.worldrobotolympiad.de geben.

Die Ursprünge der World Robot Olympiad liegen in Asien

Die Idee zur WRO entstand Ende der 1990er Jahre durch die Zusammenarbeit von TaeSoo Park (Präsident der Firma Learning Tool Inc. In Korea) und Lars Vahl (damaliger Direkter der LEGO Education im Bereich Asien-Pazifik). Die Roboterolympiade war zunächst als Wettbewerb für Studenten in Asien gedacht. 2000 waren Teilnehmer aus Korea, China, Japan und Singapur dabei. Nachdem 2003 das WRO-Komitee gegründet wurde, kamen immer mehr Länder hinzu. 2010 entstand die World Robot Olympiad Association mit Sitz in Singapur. Drei Jahre später nahmen fast 20.000 Teams aus etwa 40 Nationen an dem Wettbewerb teil. Das Komitee setze sich als Ziel, „junge Menschen aus aller Welt zusammenzubringen, um durch einen herausfordernden und lehrreichen Roboterwettbewerb ihre Kreativität sowie ihre Design- und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern“.

Seit 2009 gibt es die WRO in Deutschland. Es ist üblich, dass jedes Land eine eigene Organisation hat, die für die Durchführung vor Ort verantwortlich ist. In Deutschland war das von 2009 bis 2012 HANDS on TECHNOLOGY e.V., bis die Aufgabe 2012 von TECHNIK BEGEISTERT e.V. übernommen wurde. Die Geschichte der WRO in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte: Von Jahr zu Jahr steigen die Teilnehmerzahlen, in immer mehr Städten werden regionale Vorentscheide ausgetragen.

Quellen: