Seit seiner Markteinführung im Sommer 2012 hat sich der Roomba 650 zu einem Zugpferd der Saugrobotersparte vom Marktführer iRobot entwickelt. Und obwohl die Firma mittlerweile eine neue Generation von Saugern, die 800er Serie, auf den Markt gebracht hat (hier findet Ihr den Test des Roomba 880), stellt der Roomba 650 seine Nachfolger, zumindest was die Verkaufszahlen anbetrifft, in den Schatten. Ohne Zweifel: Der Hauptgrund ist in dem Preisverfall zu sehen, der auf die Markteinführung der neueren Modelle folgte. Doch sagt der Preis zwangsläufig etwas über qualitative Unterschiede aus? Und warum dem neusten Trend folgen, anstatt auf Altbewährtes zu setzen? Wir sind diesen Fragen nachgegangen und haben den Roomba 650 getestet.
Programmieren leicht gemacht
Optisch kommt der schwarz-graue Sauger wuchtig daher. Der Infrarotsensor, das Hauptnavigationsinstrument des Roboters, wird von einem breiten, abgerundeten Plastikmantel umrandet. Mit einem Gewicht von 3,6 Kilogramm gehört der Roomba 650 zu den Schwergewichten auf dem Saugrobotermarkt.
Spielend einfach ist die Programmierung des Saugers. Mit drei Tasten, jeweils einer für den Tag, die Stunde und die Minute, legt man den Zeitpunkt fest, an dem der Roboter seine Tour eigenständig starten soll.
Beim Saugen verlässt sich der Roboter zur Schmutzerkennung auf die an der Unterseite angebrachten akustischen Sensoren. Die neueren Modelle von iRobot sind demgegenüber mit optischen Sensoren ausgestattet, die verschmutzte Stellen besser erkennen. Mithilfe einer Fernbedienung – im Lieferumfang ist allerdings keine enthalten – kann man zudem manuell den Intensivmodus einstellen. Die Gefahr von Treppenstürzen besteht bei dem Roomba 650 nicht, denn seine Fallsensoren lassen ihn vor Abgründen automatisch stoppen und kehrtmachen.
Beachtliche Saugleistung
Die Saugleistung des Roomba 650 kann sich sehen lassen. In unserem Test war er imstande, in dreißig Minuten 92 von 100 Gramm auf einem Hartboden verteilten Schmutz aufzusaugen. Auch auf Teppichböden zeigte sich der Sauger in unserem Test zuverlässig. Probleme bereiteten ihm lediglich auf dem Boden liegende Kabel und Ecken, die er stiefmütterlich behandelte. Wenig überzeugend war auch der Lärmpegel, mit dem der Roomba 650 seine Arbeit verrichtete. Mit einem Höchstwert von 81,6 Dezibel war er deutlich lauter als die versprochenen 70,6 Dezibel.
Eine mitgelieferte Virtual Wall ermöglicht dem Benutzer, eine unsichtbare Barriere aufzubauen und so den Arbeitsbereich des Saugers einzugrenzen. Wer leichte Gegenstände, die vom Roomba umgestoßen werden könnten, zusätzlich absichern möchte, der hat die Möglichkeit, mit Virtual Halos kreisförmige Schutzzonen mit einem Durchmesser von 50 Zentimeter abzustecken. Mit den entsprechenden Sendern muss man sich jedoch nachrüsten.
Worauf man verzichten muss
Die Wartung des Roomba 650 ist schnell erledigt. Nach wenigen Handgriffen ist der Roomba in alle reinigungsbedürftigen Komponenten zerlegt. Ein beigelegtes Reinigungswerkzeug für die Haupt- und Seitenbürsten ist im Lieferumfang genauso enthalten wie ein Ersatzbürstenset und ein Ersatzfilter. Bei diesem handelt es sich um einen AeroVac-Filter. Anders als ein HEPA-Filter eignet sich dieser nur bedingt für Allergiker und Haustierbesitzer. Ein weiterer Nachteil gegenüber den neueren Modellen ist der etwas kleinere Auffangbehälter. Statt der bei den Modellen der 800er Serie üblichen Staubboxen mit einem Volumen von 600 Millilitern fasst der Behälter des Roomba 650 lediglich 500 Milliliter. Verzichten muss man bei ihm auch auf die Leuchtturm-Funktion. Während bei den neueren Modellen die Virtual Walls zu Lighthouses umfunktioniert werden und so den Saugern den Weg in andere Räume weisen können, bleibt den Besitzern des Roombas nichts anderes übrig, als den Roboter samt Station in den anderen Raum zu tragen.
Fazit
Altbewährt und immer noch Up-to-Date. Das gilt für den Roomba 650 nur bedingt. Wer in erster Linie einen saugstarken Saugroboter sucht, der ist auch gegenwärtig bestens mit dem Roomba 650 bedient. Allerdings muss auf einige Extras verzichten. Neben der fehlenden Lighthouse-Funktion und dem geringeren Staubbehältervolumen hat der Roomba 650 gegenüber neueren Modellen den Nachteil, dass zur Schmutzerkennung akustische anstelle von optischen Sensoren verbaut wurden. Auch die Lautstärke des Saugers und die fehlende Fernbedienung im Lieferumfang sind Nachteile. Dennoch: Für 379€ erhält man einen hochwertigen Saugroboter aus dem Hause iRobot, der seine Arbeit zuverlässig verrichtet und in puncto Saugkraft auch mit den neueren Modellen mithalten kann.
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