Die Grillsaison steht vor der Tür und schon bald werden in Deutschlands Gärten die Grills angeworfen und allerlei Leckereien gegrillt. Während das Grillen an sich noch Freude zu bereiten vermag, hört spätestens beim Reinigen des Rosts der Spaß auf. Verkrustete Essensreste mit der Drahtbürste weg zu kratzen, darauf würde ein jeder Hobbygriller gerne verzichten. Mit dem Grillbot scheint genau dies möglich zu sein. Der kleine mit drei Messingbürsten ausgestattete Roboter schrubbt, einmal zur Arbeit verdonnert, Essensreste und Angekohltes vom Gas-, Elektro oder Holzkohlegrill. Ob man in Zukunft auf den manuellen Einsatz der Drahtbürste verzichten kann und diese lästige Tätigkeit bald der Vor-Roboter-Ära angehören wird oder der Grillbot nur eine weitere Spielerei in der langen Liste der nutzfreien Roboter darstellt, wollten wir in unserem Test erfahren.
Im Lieferumfang sind neben dem Grillbot ein Ladegerät, eine Bedienungsanleitung und drei Messingbürsten enthalten. © Roboterwelt.de
Kinderleichte Ein-Knopf-Bedienung
Der ein Kilogramm schwere Grillbot ist in den Farben Rot, Schwarz und Blau erhältlich und hat einen Durchmesser von ungefähr zwanzig Zentimetern. Im Lieferumfang sind neben dem Roboter ein Ladegerät und eine leicht verständliche englischsprachige Bedienungsanleitung enthalten. Auf die kann man gut und gerne verzichten, denn die Handhabung des Roboters ist denkbar einfach. Mit dem einzigen Knopf wählt man zwischen einem zehn, zwanzig oder dreißigminütigen Putzvorgang. Für welche Zeit man sich entscheidet, hängt von dem Grad der Verschmutzung ab. Hat man sich für einen Reinigungsmodus entschieden, legt man den Grillbot auf den Grill und nach fünf Sekunden beginnt er mit dem Schrubben. Auf einem kleinen LCD-Display wird die Restarbeitszeit des Roboters angezeigt.
Der Grillbot putzt ohne erkennbares Muster. Sauber wird der Rost trotzdem. © Roboterwelt.de
Zwar hat der Grillbot Sensoren, die auf Stöße reagieren, Fallsensoren besitzt er jedoch nicht. Dies bedeutet, dass der Rost von einer erhöhten Umrandung eingegrenzt oder der Deckel des Grills geschlossen sein muss. Andernfalls fährt der Roboter einfach über den Rost hinaus. Überdies sollte man nach dem Grillen abwarten bis die Temperatur des Grills gesunken ist. Ab einer Temperatur von unter 120 Grad Celsius kann die Putzhilfe ihre Arbeit verrichten. Sollte die Temperatur höher sein, weist ein warnender Piepton auf die Gefahr einer Überhitzung hin und der Grillbot schaltet sich automatisch ab.
Akzeptables Reinigungsergebnis
In unserem Test (siehe Video) war das Putzergebnis des Grillbots mehr als zufriedenstellend. Den groben Schmutz konnte der Roboter mühelos entfernen. Auch auf dem am Vortag genutzten Grillrost konnte der Bot innerhalb von dreißig Minuten alle Essensreste entfernen. Grillmeister, deren Grillrost blitzeblank sein soll, kommen jedoch nicht umhin, selbst Hand anzulegen und den Rost zusätzlich mit einem Lappen zu reinigen. Wer zudem die Unterseite des Rosts vom Roboter säubern lassen möchte, der sollte den Rost während des Reinigungsvorgangs unbedingt wenden.
Mit den an der Unterseite angebrachten Messingbürsten reinigt der Roboter den Rost. Ersatzbürsten müssen nachbestellt werden. © Roboterwelt.de
Um die Bürsten zu reinigen, muss man diese abmontieren. Empfehlenswert ist es, sie in die Geschirrspülmaschine zu legen. Nach unseren Testdurchläufen zeigten die Bürsten erste Abnutzungserscheinungen, die eine nicht allzu lange Lebensdauer erahnen lassen. Ersatzbürsten sind im Lieferumfang nicht enthalten und müssen nachbestellt werden.
Tolles Gadget für Vielgriller
Für alle Vielgriller ist der Grillbot allemal eine Investition wert. Das Reinigungsergebnis des schrubbenden Derwischs kann sich sehen lassen und nur wer es ganz reinlich mag, muss manuell nachreinigen. Mit einem Preis von ungefähr 150€ ist der Grillbot allerdings nicht gerade günstig. Da keine Ersatzbürsten mitgeliefert werden und die Metallbürsten im Test nicht den Eindruck hinterließen, als ob sie länger als eine Saison durchhielten, müssen Kosten von ungefähr 30€ für ein Austauschset hinzugerechnet werden. Wem dies nicht zu teuer ist, der kann zukünftig auf das obligatorische Drahtbürsten-Schrubben verzichten.
Sebastian Scholtysek
