10. Oktober 2014

Nicht nur Träumer, auch Praktiker

Noch vor zwei Jahren bekam der russische Internetunternehmer Dmitry Grishin viel Skepsis zu spüren, als er Grishin Robotics gründete: eine Investmentfirma, die Millionenbeträge in Robotik-Startups stecken sollte. Im Gespräch mit Erico Guizzo vom IEEE Spectrum stellt Dmitry Grishin fest, dass sich seit 2012 vieles geändert hat: „Jetzt glaubt jeder an die Robotik!“

Das liege hauptsächlich daran, dass Riesen wie Google und Amazon seit kurzem massiv in diesen Industriezweig investieren. Dass das Wachsen der Roboterbranche auch zunehmenden Wettbewerb bedeutet, sieht er positiv: Ein größerer Markt komme sowohl Entwicklern und Unternehmern, als auch Investoren und Kunden zugute.

Er selbst habe schon acht Unternehmen mit insgesamt sechs Millionen Dollar unterstützt: Double Robotics, Orbotix, Swivl, Boombotix, RobotsLab, Spire, Petnet und Bolt. Das Ziel von Grishin Robotics sei, Roboter aus Laboren und Fabriken zu holen und die Produktion von Robotern direkt für die Konsumenten zu fördern.

Trotz der sich rasant entwickelnden Branche sieht Grishin ein Problem:

„Die Robotik braucht Träumer. Doch es gibt derzeit zu viele Träumer. Wir brauchen mehr praktisch arbeitende Fachkräfte, die konkrete Produkte entwickeln.“

Mehr als 600 Investitionsmöglichkeiten auf der ganzen Welt habe er sich angeschaut und viele Unternehmer mit tollen Ideen getroffen, die aber häufig keinen konkreten Businessplan vorzuweisen hatten. Auf der anderen Seite brauche die Industrie seiner Meinung nach scheiternde Startups, denn nur so könnten Konkurrenten aus den Fehlern lernen und ihre Pläne verbessern.

Anstatt Unsummen in ein Robotik-Startup zu stecken, möchte er die Unternehmen klein anfangen und von sich aus wachsen lassen. Doch wie fängt man an, wenn man ein Robotikunternehmen gründen möchte? Grishin gibt folgende Tipps:

  1. Finde ein bestimmtes alltägliches Problem, das Millionen Menschen haben. Überlege, wie ein Roboter es lösen könnte.
  2. Stelle ein Team mit fundierten Kenntnissen sowohl in Hardware als auch in Software zusammen.
  3. Du brauchst Erfahrungen mit der Produktion von Robotern – ansonsten scheitert dein Projekt trotz Geld und guten Ideen an der Herstellung. Befasse dich mit Dingen wie Qualitätskontrolle und Logistik.

Quellen: