Wie gut sind die Robomow RKS Mähroboter wirklich?
von Roboterwelt Redaktion 28. Juli 2025
Die RKS-Serie von Robomow verspricht leise, präzise und komfortable Gartenpflege – doch reicht das angesichts smarter Konkurrenz mit KI, GPS und Igelschutz? Eine fundierte Analyse der Funktionen, Leistung und Marktstellung liefert klare Antworten.
Der Markt für Mähroboter wächst rasant
Mähroboter gehören längst zum Standard moderner Gartenpflege. Wer Grünflächen effizient und nachhaltig pflegen möchte, setzt zunehmend auf autonome Geräte. Die Gründe sind vielfältig: Zeitersparnis, geringerer Ressourcenverbrauch und die Integration ins Smart Home sind nur einige Aspekte.
Robomow zählt mit über 25 Jahren Erfahrung zu den langjährigen Anbietern in diesem Bereich. Die neu eingeführte RKS-Serie richtet sich an Nutzer mit mittleren Rasenflächen und verspricht einfache Bedienung, zuverlässige Technik und solide Ergebnisse. Doch wie schlägt sich die Serie im direkten Vergleich zur Konkurrenz?
Mähsystem mit praxisorientierten Stärken
Das Mähwerk der RKS-Modelle besteht aus einem Teller mit mehreren rotierenden Messern. Diese schneiden nach dem Mulchprinzip – das Schnittgut bleibt liegen und bringt Nährstoffe zurück in den Kreislauf. Dabei sorgt eine schwimmende Lagerung dafür, dass sich das System an Bodenunebenheiten anpasst.
Alle Modelle verfügen über grundlegende Sicherheitsfeatures wie Stoß- und Hebesensoren sowie eine manuelle Höhenverstellung des Schnitts von 20 bis 70 mm. Das ist praxisnah – aber nicht herausragend. Auffällig positiv ist das sogenannte EDGE-Mähsystem, das gezielt Außenkanten erfasst. Hier hat Robomow eine der Schwächen vieler Wettbewerber adressiert.
Navigation ohne Hightech – solide, aber begrenzt
Die Navigation der RKS-Roboter erfolgt klassisch über ein Begrenzungskabel. Damit arbeiten sie zuverlässig, wenn auch ohne präzises Zonenmanagement. Die Flächenabdeckung basiert auf einem zufälligen Algorithmus, der jedoch adaptiv angepasst wird.
High-End-Funktionen wie GPS, kameraunterstützte Wegfindung oder KI-gesteuerte Karten fehlen. Vor allem auf größeren, unterteilten Grundstücken oder bei komplexeren Rasenkonturen zeigt sich daher eine Schwäche. Das macht sich auch im Vergleich bemerkbar:
Modell | Navigation | Zonensteuerung | KI-Integration | GPS-Unterstützung |
---|---|---|---|---|
Robomow RKS | Begrenzungskabel | Nein | Nein | Nein |
Husqvarna NERA | GPS, Sensorfusion | Ja | Teilweise | Ja |
Worx Landroid Vision | Kamera, KI | Ja | Ja | Optional |
Gardena Sileno Smart | Begrenzungskabel | Eingeschränkt | Nein | Optional |
Ecovacs Goat G1 | Kameragestützt | Ja | Ja | Ja |
Energieverbrauch und Umweltbilanz
Die RKS-Serie arbeitet mit Lithium-Ionen-Akkus und erreicht etwa 1–2 Stunden Laufzeit pro Ladung, je nach Modell. Der tägliche Stromverbrauch bleibt niedrig: Bei einer typischen Nutzung über eine Saison hinweg entstehen etwa 90 kg CO₂ – deutlich weniger als bei benzinbetriebenen Modellen.
Das spricht für die ökologische Effizienz. Gleichzeitig gibt es Luft nach oben: Solarbetriebene Ladestationen oder Auswahlprozesse nach Strommix sucht man bisher vergeblich.
Vorteile aus Umweltperspektive:
Deutlich geringere CO₂-Emissionen gegenüber Verbrennermähern
Leiser Betrieb und damit weniger Lärmbelastung
Mulchprinzip spart Dünger und fördert Bodengesundheit
Ökologische Schwächen:
Fehlende Rücksichtnahme auf Kleintiere wie Igel
Keine Biodiversitäts-Initiativen im Design implementiert
Nicht abgasfrei bei Produktion und Entsorgung
Steuerung per App – intuitiv und funktional
Die Geräte lassen sich vollständig über die Robomow-App bedienen. Planung von Mähzeiten, Statusabfrage und Firmware-Updates via WLAN sind problemlos möglich. Bluetooth wird zur Erstkonfiguration genutzt, jedoch ist die Reichweite begrenzt.
In puncto Smart-Home-Integration hinkt die RKS-Serie hinterher. Kompatibilität mit Sprachassistenten oder Automatisierungsplattformen wie IFTTT fehlt komplett. Hier liegt deutliches Optimierungspotenzial, gerade für technikaffine Nutzer.
Für wen ist die RKS-Serie gedacht?
Die Stärken der RKS-Serie liegen in ihrer einfachen Umsetzung: Setup, Pflege und tägliche Bedienung sind unkompliziert. Die Geräte eignen sich für mittelgroße Gärten bis 2000 m², auf denen keine extrem komplexen Flächenstrukturen vorliegen.
Das macht sie interessant für Anwender mit handfester Erwartungshaltung: zuverlässiges Mähen, solides Ergebnis, wenig Technik-Ballast. Wer jedoch smartere Features beherrscht oder bewusst auf ökologisch ausgereiftere Lösungen achtet, sollte auch andere Angebote prüfen.
Preis-Leistungs-Verhältnis in der Mittelklasse
Die RKS-Serie bewegt sich im Preisrahmen von etwa 800 bis 1800 Euro (UVP). Dafür bietet sie robuste Technik, einfache Handhabung und ein vernünftiges Mähergebnis. Im direkten Vergleich mit neueren Systemen fehlt jedoch Innovationsfreude:
Kein GPS oder kamerabasierte Navigation
Keine Integration in Smart-Home-Systeme
Probleme bei Nachtbetrieb wegen fehlender Igel-Schutzmechanismen
Andere Anbieter wie Husqvarna, Worx oder Ecovacs setzen sich in diesen Punkten klar ab. Robomow punktet dagegen durch lange Marktpräsenz, stabilen Support und verlässliche Basistechnologie.
Zukunftsperspektiven für Robomow
Die Zeichen für die Branche stehen auf Weiterentwicklung. Insbesondere Biomonitoring, KI-basierte Hinderniserkennung und autonome Navigation ohne Begrenzungskabel gelten als Wachstumstreiber. Erste Patente von Robomow deuten an, dass hier Bewegung entsteht, ein Marktstart smarterer Systeme steht aber noch aus.
Ein ökologisch sensibleres Design – etwa durch tierschonende Chassistypen oder vernetzte Regelsysteme zur Einsatzzeit – könnte den entscheidenden Unterschied in der zukünftigen Positionierung machen. Der Wettbewerb schläft nicht. Hersteller wie Segway, Ecovacs oder Ambrogio setzen bereits neue Standards.
Fazit: Solide Mitte – mit Potenzial nach oben
Die Robomow RKS-Serie ist ein gepflegter Kompromiss zwischen Traditionsbewusstsein und funktionaler Gegenwart. Wer Wert auf bewährte Technik, einfache Bedienung und einen attraktiven Preis legt, findet hier ein zuverlässiges Gerät für Gartenpflege ohne viel Aufhebens.
Fortschrittlicher wird es bei der Konkurrenz – dort, wo KI, GPS, Live-Kartierung und ökologisches Design das Bild prägen. Wer seine Grünfläche mit mehr Präzision, weniger Wartung und innovativer Technologie pflegen will, sollte einen weiteren Blick auf smarte Alternativen werfen.
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Die RKS-Serie von Robomow überzeugt mit robuster Grundtechnik, einfacher Bedienung und angemessener Flächenleistung. Sie eignet sich besonders für Anwender, die einen soliden Mähroboter ohne technische Spielereien suchen. Im direkten Vergleich fehlen jedoch zentrale Innovationen wie GPS-Navigation, Smart-Home-Anbindung und tierfreundliches Design. Der Markt bewegt sich in Richtung intelligenter Assistenzsysteme – hier muss Robomow nachlegen, um zukunftsfähig zu bleiben.
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Roboterwelt Redaktion