Bauprozesse mit Submillimeter-Präzision: Wie Dusty Robotics den FieldPrinter auf das nächste Level hebt
von Roboterwelt Redaktion 28. Juli 2025
Mit der Integration des Leica AT500 Laser Trackers hebt Dusty Robotics die robotergestützte Bauvermessung auf ein neues Präzisionsniveau. Diese Analyse zeigt, wie intelligente Messsysteme und mobile Robotik gemeinsam die Digitalisierung des Bauwesens vorantreiben.
Bauprozesse mit Submillimeter-Präzision: Wie Dusty Robotics den FieldPrinter auf das nächste Level hebt
Dusty Robotics gilt als Wegbereiter der automatisierten Layoutarbeit auf Baustellen. Mit dem FieldPrinter entwickelte das Unternehmen einen mobilen Roboter, der Baupläne direkt auf den Boden druckt – präzise, schnell und vollständig digital.
Leica Geosystems, Teil des schwedischen Technologiekonzerns Hexagon AB, ist bekannt für präzise Messtechniklösungen. Deren Laser Tracker AT500 bringt Submillimeter-genaue 3D-Vermessung in industrielle Umgebungen – und nun auch auf dynamische Baustellen.
Die Synergie: Durch die technologisch anspruchsvolle Integration des AT500 in den FieldPrinter verschmilzt präzise Lokalisierung mit intelligenter Automatisierung.
Laser Tracker wie der AT500 erfassen mittels Laserinterferometrie die Position von Objekten mit hoher räumlicher Genauigkeit. Dafür wird ein retroreflektierendes Ziel – meist ein SMR (Spherically Mounted Retroreflector) – am mobilen Objekt befestigt.
Wichtige technische Merkmale:
3D-Positionsmessung mit mm Genauigkeit bei bis zu 160 m Reichweite
Kontaktlose Echtzeitverfolgung mobiler Systeme
Integrierte Sensorfusion mit WiFi, Ethernet und Bluetooth
Robuster Außeneinsatz bei Tageslicht und wechselnden Bedingungen
Dank kabelloser Anbindung eignet sich der AT500 ideal für komplexe Umgebungen wie Großbaustellen mit vielen wechselnden Objekten.
Durch das AT500-Upgrade erhält der FieldPrinter eine kontinuierliche Live-Positionierung. Das schafft die Grundlage für extrem präzises, zuverlässiges Layouten direkt im BIM-Modell.
Vorteile der Systemintegration:
Eliminierung von Positionsfehlern durch Closed-Loop-Kalibrierung
Erhöhte Betriebssicherheit bei komplexen Baustellenbedingungen
Automatisierter Soll-Ist-Vergleich für Qualitätssicherung
Skalierbare Bauprozesse durch Replikation des Systems auf mehreren Ebenen
Ein FieldPrinter mit AT500 kann in Echtzeit Grundrisse, Installationspositionen oder Öffnungen direkt auf Betonflächen markieren – ohne Kreuzlinienlaser oder manuelles Vermessen. Das spart Zeit und reduziert typische Koordinationsfehler zwischen Gewerken.
Technologie | Genauigkeit | Echtzeittracking | Mobilität | Nachteile |
---|---|---|---|---|
Leica AT500 (Laser Tracker) | mm | Ja | Hoch | Kosten, Schulungsaufwand |
Tachymeter (z. B. Trimble RTS) | 2–3 mm | Eingeschränkt | Mittel | Weniger dynamikfähig |
GNSS (z. B. RTK Systeme) | 10–30 mm | Ja | Hoch | Außenanwendung, Störanfällig bei Gebäuden |
VSLAM (Kameratechnik) | Abhängig von Sicht | Ja | Hoch | Lichtabhängig, keine absoluten Koordinaten |
Zentrale Herausforderungen im Bausektor – Zeitverzug, Nacharbeit und fehlerhafte Ausführung – entstehen oft schon bei der Layoutphase. Die Kombination aus Robotik und präziser Positionierung adressiert diese Probleme direkt.
Konkrete Effekte aus Dusty Robotics Fallstudien:
Bis zu 95 % geringere Layoutfehler
Reduktion unnötiger Rückbauten oder Korrekturen
Verkürzung der Vorlaufzeit für Gewerke
Bessere Dokumentation für Prüfung und Bauabnahme
Der mobile Charakter des AT500 erlaubt es, den FieldPrinter auf unterschiedlich große Projekte zu übertragen, ohne neue Infrastruktur aufzubauen. Projekte mit mehrfachen simultanen Geräten lassen sich durch zentrale Steuerplattformen orchestrieren.
Die systemische Kopplung an BIM-Daten und IoT-Prozesse fördert:
Integration in digitale Zwillinge von Baustellen
Cloudbasiertes Monitoring und Fortschrittsverfolgung
Automatisierte Verifikation gegen Planstände in Echtzeit
Trotz aller Vorteile bringt der Einsatz hochentwickelter Sensorik auch Herausforderungen mit sich:
Anschaffungskosten: Der AT500 liegt bei über 100.000 USD
Komplexität: Fachkräfte müssen im Umgang mit der Technologie geschult werden
Umgebungsabhängigkeit: Starke Verschmutzung, Reflexionen oder Hindernisse können die Tracking-Genauigkeit begrenzen
Zudem bleibt die Effizienz nur erhalten, wenn Systeme regelmäßig kalibriert und gewartet werden.
Mit der Kombination aus Leica AT500 und FieldPrinter etabliert sich ein hoch leistungsfähiges Toolset für die Digitalisierung der Baustelle. Die Möglichkeit, komplexes Layout schnell, fehlerfrei und dokumentierbar zu automatisieren, birgt erhebliches Potenzial für die Zukunft der Branche.
Die technische Entwicklung zeigt exemplarisch, wie industrielle Präzisionstechnologie und mobile Robotik erfolgreich konvergieren – mit unmittelbarem praktischen Nutzen für Bauverantwortliche und Planer.
The Robot Report (2024): “Dusty Robotics adopts Hexagon’s Leica AT500 Laser Tracker”
Hexagon AB (2023): Produktdaten Leica AT500
Dusty Robotics Company Resources (2024)
McKinsey (2020): “The next normal in construction”
Roland Berger (2023): „Digital Construction“
Autodesk University (2022/2023): BIM-Feld-Workflows
Hammad et al. (2021): „Use of Laser Tracking for Robotic Automation“ (ResearchGate)
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Dusty Robotics steigert durch die Integration des Leica AT500 Laser Trackers entscheidend die Präzision und Effizienz automatisierter Bauprozesse. Die neue Sensor-Robotik-Kombination minimiert menschliche Fehler, reduziert Projektlaufzeiten und ermöglicht skalierbare, dokumentationssichere Layoutarbeit direkt auf der Baustelle.
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Roboterwelt Redaktion